Wenn die Kraft ausgeht

Immer wieder erlebe ich es, wie mir die Kraft im Leben und in der Nachfolge fehlt. Oft glaube ich, dass ich genügend Kraft habe, im Nachhinein muss ich jedoch feststellen, dass meine Kraft trotzdem ausgehen will, wenn es auf sie ankommt.

Wenn Versuchungen in mein Leben treten und der Teufel nicht locker lässt, wenn Zweifel in meinem Herzen überhand nehmen wollen und mir die Freude an Gottes Wort verloren gehen will, wenn die Überwindung zu anhaltendem und kraftvollem Gebet auf der Strecke bleibt, wenn es mir unbequem wird, mein Kreuz zu tragen und den Weg, den Gott mit mir hat, dankbar weiter zu gehen, wenn seine Ehre in meinem Leben zu kurz kommt und ich dazu verleitet bin, mich nur noch auf mich selbst zu konzentrieren, wenn es schwierig wird, Gott von ganzem Herzen zu lieben, wenn ich das kleine Talent, das er mir gegeben hat, lieber vergraben will als es für ihn einzusetzen, wenn ich ständig darin versage, ein Zeuge für Jesus zu sein, wenn die Liebe und Opferbereitschaft gegenüber meinem Nächsten auf die Probe gestellt wird, dann sehne ich mich nach einer Kraftquelle für mein Leben.

Wenn die Kraft ausgeht ... Vielleicht wäre das der passendste Titel für meine Autobiographie. Mein Leben gibt jedenfalls genügend Inhalte dafür her, um darüber ein Buch schreiben zu können, wenn es da nicht schon Bücher mit diesem Titel gäbe. In der Bibel, genauer gesagt im Neuen Testament finden sich nämlich vier Bücher über das Leben Jesu, Bücher, die man mit den Worten: „Wenn Kraft ausgeht“ (Lukas 6,19) überschreiben kann. Als der Teufel Jesus versuchte, war er standhaft. Als Menschen ihn zum König machen wollten, blieb er seiner Mission treu. Seine Worte waren klar und kraftvoll und wurden durch seine Taten bestätigt. Viele Wunder geschahen, weil er die Vollmacht und echten Glauben an Gott hatte. Er liebte Gottes Wort und konnte ganze Nächte im Gebet verbringen. Selbst nach langen, anstrengenden Tagen war er noch für die Menschen da, ganz gleich ob es Kinder, Schriftgelehrte oder verstoßene Menschen waren. Den Plan, den Gott mit ihm hatte, führte er gehorsam bis zum Ende durch. Mit voller Hingabe nahm er sein Kreuz, das schwerste Kreuz überhaupt, auf sich und sorgte somit dafür, dass auch ich seine Kraft erhalten und mit ihr leben kann.

Auf der einen Seite stehe also ich, der, dem die Kraft immer wieder ausgeht und auf der anderen Seite steht Jesus, der, von dem die Kraft ausgeht.

Ist er nun nicht das, was in meinem Leben fehlt? Gehören wir nicht zusammen?

Damit ich mich nicht kraftlos durchs Leben quälen muss, wende ich mich an den, von dem die Kraft ausgeht - Jesus, die Kraftquelle für mein Leben!

Wo nehme ich Kraft her zu tragen das Kreuz?

Und wie werd` ich stark um den Kampf zu bestehen?

Wo find ich Weisung und wer gibt mir Licht für den Weg,

dass ich ohne zu straucheln vorwärts geh?

Alles in Jesus allein, auf den Knien vor meinem Herrn,

wenn mein Herz Ihn erblickt, der mich doch liebt.

Alles vermag ich in Christus, der mich mächtig macht.

Alles, was ich brauche, Er gibt!

Wenn scheinbar das Beste ich hergeben muss,

Wenn das was ich wünsche mir nicht wird gewährt,

Wer stillt die Sehnsucht und wer füllt die Leere im Herz, -

Gibt mir Frieden und heilt der Wunde Schmerz?

Alles in Jesus allein, auf den Knien vor meinem Herrn,

wenn mein Herz Ihn erblickt, der mich doch liebt.

Alles vermag ich in Christus, der mich mächtig macht.

Alles, was ich brauche, Er gibt!

O.Lepp