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Nicht der Rede wert

  • Autorenbild: Zielgerichtet
    Zielgerichtet
  • 15. Nov. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Der Tag beginnt gleich mit einem Problem: Das Auto springt nicht an, was so viel bedeutet, dass ich den wichtigen Geschäftstermin wohl verpassen werde. Das ist sehr ärgerlich! Aber glücklicherweise wohnt ein guter Freund in der Nähe, der heute auch noch frei hat. Gerne ist er dazu bereit, mich zur Arbeit zu fahren. Rechtzeitig angekommen, weiß ich gar nicht genau, wie ich ihm danken soll, doch er antwortet nur mit den Worten: „Ach, das ist nicht der Rede wert.“ Dann lächelt er kurz und fährt davon. Unter Freunden ist das sicher keine außergewöhnliche Tat, aber dennoch etwas Gutes, worüber man auch schon mal reden kann. Aber nun gut.


Auf der Arbeit erfahre ich, dass ein Kollege krankgeschrieben ist. Bei ihm ist das häufiger der Fall, weshalb der Unmut der anderen Kollegen nun besonders groß ist. Erst sind es üble Beleidigungen und Unterstellungen, dann artet es in Gespött aus. Während ich mir das so anhöre, fallen mir auch viele Macken dieses Kollegen auf. Ich erinnere mich an verschiedene merkwürdige Situationen mit ihm. Wenn ich die erzählen würde, würde das Gelächter noch viel größer werden. Die ersten Worte liegen mir schon auf der Zunge, als mir der Satz meines Freundes schlagartig in den Sinn kommt. Geradeso kann ich es abwenden, in den Schmähgesang der anderen mit einzustimmen. Mir wird erneut bewusst, wie viel leichter es doch fällt, über die schlechten Dinge zu reden als über die guten.

Wieder daheim, treffe ich meinen Nachbarn beim Rasen mähen. So einiges ist passiert, seitdem wir uns das letzte Mal unterhalten haben. Er berichtet von seinem Job, seiner Familie und davon wie er den Garten pflegt. Ich habe nicht weniger zu erzählen. Einige Aufgaben hätte ich heute Abend noch zu erledigen, aufgrund des langen Gesprächs bleibt dann eben etwas für morgen, denke ich und genieße die Unterhaltung.


Nein, es bleibt doch nichts für morgen. Bis spät in die Nacht habe ich noch alles erledigen können. Erschöpft falle ich ins Bett, da fällt mir noch die Andacht ein. Hm, heute Abend muss es dann wieder eines dieser flüchtigen Gebete sein. Gerade jetzt wäre es für meine Beziehung zu Gott so essenziell wichtig, mehr Gemeinschaft mit ihm zu haben und auch die Liste der Gebetsanliegen ist durchaus lang. Heute fehlt jedoch die Zeit dazu. Viel werde ich Gott in diesem Gebet nicht sagen können. Ja, das deutlichste, das ich ihm heute wohl sage, sind die Worte meines Freundes heute Morgen: „Ach, das ist eigentlich gar nicht der Rede wert!“ Es ist erschreckend, wie sehr sich meine Kommunikation mit Gott von meiner Kommunikation mit Menschen unterscheiden kann!


Wir Menschen waren verirrt, gefangen, verloren. Es war finstere Nacht. Doch Gott entschloss sich, das zu ändern. Und diese Änderung trägt einen Namen: Jesus. Jesus erschien als das wahre Licht in dieser Welt. Er lebte hier ein vorbildliches, vollkommenes Leben, zeigte uns den Vater und wer wir Menschen sind. Er betete für uns, er starb für unsere Schuld. Er ist der Erlöser. Dennoch ist unsere Haltung ihm gegenüber im Großen und Ganzen abweisend und verachtend. Bei allem was Jesus für uns tat, signalisiert unser Leben noch oft: Ach, das ist nicht der Rede Wert! Und das ist auch nicht sehr verwunderlich: Wir reden kaum mit Gott - Jesus ist Gottes Sohn. Wir tun uns schwer, über Gutes zu reden - sein Leben und Sterben bilden den Kern des Evangeliums, der guten Botschaft für uns Menschen.


Über Gutes

Über Schlechtes

Mit Menschen

Mit Gott

Von Jesus


Was erachte ich als wirklich wertvoll genug, um es in Worte zu fassen?

 
 
 

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